Schlangenhaltung will wohl überlegt sein

In der Innenstadt wurde eine asiatische Schönnatter gefunden, die ins Kieler Tierheim kam. Bisher hat sich niemand gemeldet, der sie vermisst. Die Mitarbeiter des Tierheims raten, nicht unüberlegt Reptilien anzuschaffen, sondern sich vorab gut zu informieren.

Für eine einigermaßen artgerechte Unterbringung muss das Terrarium groß genug sein“, erklären die Tierpfleger vom Uhlenkrog. Die asiatische Schönnatter könne bis zu drei Meter lang werden und halte sich überwiegend auf Bäumen auf. „Auch die Energiekosten dürfen nicht vernachlässigt werden“, berichten die Mitarbeiter. „Denn Temperatur und Luftfeuchtigkeit müssen den Lebensbedingungen dieser südostasiatischen Schlangenart entsprechen.“ Ihr natürlicher Lebensraum ist der tropische oder subtropische Regenwald.

Hier hält sie sich vor allem in Bäumen und Sträuchern auf. Am Boden ist sie nur zur Eiablage und Nahrungsaufnahme zu sehen. Sie frisst zum Beispiel Mäuse und Ratten. Größere Beute tötet sie, indem sie diese umschlingt und erwürgt. Kleine Beutetiere zerquetscht sie mit ihren Kiefern. Dann verschlingt sie ihr Mahl im Ganzen, wobei der Kopf des getöteten Tieres als erstes im Maul verschwindet. Die Schönnatter ist am Tag, in der Nacht und in der Dämmerung aktiv.

Die Grundfarbe dieser Schlangenart liegt oft im Bereich von Grau bis Schwarz. Doch kann man auch gelbliche, grünliche oder bräunliche Färbungen sehen. Die Schlange hat auf dem Rücken Flecken und Streifen. Ganz vorn an ihrem Kopf befinden sich die eindringlichen Augen mit den runden Pupillen.

Ab dem dritten bis vierten Lebensjahr ist die Schönnatter geschlechtsreif. In der Paarungszeit kämpfen die Männchen gegeneinander, ohne dass es zu Verletzungen kommt. Denn dies sind Scheinkämpfe. Das unterlegene Männchen gibt auf und verdrückt sich. Das Weibchen legt an einer feuchten und zugleich warmen Stelle in der Regel acht bis 15 Eier ab. Nach rund 60 Tagen schlüpfen die jungen Schlangen, die 30 bis 40 Zentimeter messen. Ungefähr zwei Wochen später häuten sie sich zum ersten Mal.

Mitarbeiterin Meike Mensing berichtet: „Oft haben wir Schlangen bei uns, die in einer Wohnung bei einer Räumung gefunden werden. Leider ist dann auch der Zustand der Tiere entsprechend.“ Weitere Informationen finden Sie unter www.tierheim-kiel.de.

Text: Witte; Foto: Tierheim Kiel