Sechs Monate lang Bauarbeiten

Nach Ostern hat das Kieler Tiefbauamt mit Bauarbeiten im meistbefahrenen Abschnitt des Theodor-Heuss-Rings im Verlauf der B 76 begonnen. Sechs Monate lang dauern die Arbeiten am Beton der Hochstraße des Barkauer Kreuzes und an einer Stützwand des Waldwiesenkreisels.

Betroffen ist der Verkehr in Richtung Norden (Eckernförde). Im nächsten Jahr folgen die Arbeiten auf der anderen Seite in Richtung Süden (Preetz). Die Bauarbeiten werden starke Auswirkungen auf den Verkehr haben. Am Barkauer Kreuz treffen die Bundesstraßen 76 und 404 aufeinander. Fast 100.000 Fahrzeuge sind täglich in diesem Bereich der Innenstadtumfahrung unterwegs. Bis Oktober ist in diesem Abschnitt der B 76 nur eine Fahrspur frei. Zudem ist in dieser Zeit auch die Hochstraße von der B 404 zur B 76 gesperrt.
Darüber hinaus bekommen der Gehweg und der Radweg neue Beläge sowie eine Betonschutzwand am Straßenrand. Die Beläge und der Anstrich der 80 Zentimeter hohen Wand enthalten auch Titandioxid, mit dem Schadstoffe aus der Luft abgebaut werden können. Weitere Informationen zu den Bauarbeiten stehen auf www.kiel.de/thr.

Hochbrücke und Stützwände sind über 50 Jahre alt
Ein halbes Jahr lang hat der Verkehr an dieser Stelle in Richtung Norden nur eine Fahrspur zur Verfügung, weil die Bauwerke aus den späten 1960er-Jahren saniert werden müssen. Vor allem die Stützwände am Waldwiesenkreisel (1967 fertiggestellt) haben Korrosionsschäden. Ausspülungen könnten zu Versackungen in den darüberliegenden Fahrbahnen der Hamburger Chaussee führen. Bereits entstandene Durchrostungen müssen sicher verschweißt werden, bevor es nach mehr als 40 Jahren einen neuen Korrosionsschutz gibt.
Die Arbeiten am Waldwiesenkreisel beginnen erst etwas später, wenn die Arbeiten am Geh- und Radweg der Ausfahrrampe zur Hamburger Chaussee abgeschlossen sind. Nur so ist gewährleistet, dass für die Abfahrt zur Hamburger Chaussee stets zwei Fahrspuren befahrbar sind. In Höhe Barkauer Kreuz kann erst am Gehweg und Radweg gearbeitet werden, wenn die Betonarbeiten an der Hochstraße abgeschlossen sind.
Die Hochstraße von der B 404 zur B 76 (1968 fertiggestellt) ist voll gesperrt während der Betoninstandsetzung an der Brückenunterseite und den Pfeilern im westlichen Bereich. Die Brückenoberseite war bereits 2015 saniert worden.
Unter dem Brückenbauwerk wird die linke Fahrspur von den Bauarbeitern benötigt. Die Autos fahren so lange auf der verbliebenen rechten Spur. Im Anschluss werden die Autos nach ganz links geführt wegen der Arbeiten am Radweg und Gehweg. Am Waldwiesenkreisel sind es dann die rechte Fahrspur der B 76 und darüber die linke Abbiegespur, die wegen der Arbeiten am Stahlbeton gesperrt werden müssen.

Beiträge zur Luftreinhaltung
Die Fahrspursperrung in Richtung Norden ändert vorübergehend die Verkehrssituation in diesem Abschnitt des Theodor-Heuss-Rings, an dem häufig hohe Schadstoffwerte in der Luft gemessen werden. Wegen der hohen Stickstoffdioxid-Werte an dieser Stelle hat das Land Schleswig-Holstein einen Luftreinhalteplan erstellt.
Laut diesem Plan wird 2020 auch die lange Baustellenzeit dazu beitragen, dass der erlaubte Jahresmittelwert (40 Mikrogramm Stickstoffdioxid je Kubikmeter Luft) eingehalten wird. Im Anschluss an die sechsmonatigen Bauarbeiten wird die Stadt in diesem Abschnitt Luftfilteranlagen am Straßenrand aufstellen.
Ein weiteres Mittel gegen hohe Stickstoffdioxidwerte sind fotokatalytisch wirksame Oberflächen. 2017 hat das Tiefbauamt in diesem Abschnitt bereits die Fahrspuren in Richtung Norden mit einem titandioxidhaltigen Spezialasphalt versehen. Nun bekommen auch der Gehweg und der Radweg Oberflächen, in denen Titandioxid enthalten ist. Das gilt auch für die etwa 80 Zentimeter hohe Betonschutzwand am Straßenrand, die jetzt gebaut wird.
Unter Einwirkung von Sonnenstrahlen aktiviert das Titandioxid in der Oberfläche Sauerstoff in der Umgebungsluft. Wenn die Abgase auf die Oberfläche treffen, beginnt die chemische Reaktion zwischen Stickoxid und dem aktivierten Sauerstoff. Durch diese Reaktion werden Stickoxide gebunden und es entsteht Nitrat als Feststoff. Bei Regen wird das Nitrat ausgewaschen.
Die Arbeiten beginnen an den Wegen im Abschnitt zwischen Hamburger Chaussee und der Einmündung Dorotheenstraße. In diesem Abschnitt an der Ausfahrtrampe der B 76 zur Hamburger Chaussee ist eine Betonschutzwand nicht erforderlich. Der nächste Abschnitt verläuft von der Einmündung Dorotheenstraße bis über die Einmündung Dith­marscher Straße hinaus. Danach geht es weiter bis in den Lübschen Baum in Höhe AWO-Servicehaus.
Während dieser Arbeiten am Gehweg und Radweg werden Radfahrer über die Alte Lübecker Chaussee, die Stormarnstraße und den Krusenrotter Weg umgeleitet. Die Hauszugänge innerhalb der jeweiligen Bauabschnitte bleiben erreichbar, aber zeitweise müssen auch Fußgänger mit entfernteren Zielen über die anliegenden Nebenstraßen ausweichen.
Über kurzzeitige unumgängliche Sperrungen erfolgen jeweils aktuelle Informationen der Anlieger. Im ersten Bauabschnitt bleibt das betroffene Eisenwarengeschäft in der Hamburger Chaussee am Waldwiesenkreisel auch während der Arbeiten davor grundsätzlich erreichbar.
Im Zuge dieser Arbeiten neben der B 76 werden auch die untergeordneten Ausfahrten vom und Einfahrten zum Theodor-Heuss-Ring endgültig gesperrt: Lübscher Baum, Dith­marscher Straße, Krusenrotter Weg und Dorotheenstraße. Sie waren vor knapp einem Jahr von der Stadt provisorisch gesperrt worden, wodurch der Verkehrsfluss auf dem Theodor-Heuss-Ring besser geworden ist. Auch dies dient der Reduzierung von Schadstoffen in der Luft.
Mehr zum Thema Luftreinhaltung am Theodor-Heuss-Ring steht unter www.kiel.de/luftreinhaltung.

Foto: ©Frahm