Ein Treffpunkt nicht nur für Autorinnen und Autoren – das ist der Euterpe-Literaturkreis, der sich monatlich in der Holtenauer Straße trifft. Michael Timm aus Hassee ist seit 2015 dabei und liest nun regelmäßig eigene Lyrik.
Wer schreibt und dichtet oder Freund, Freundin der schönen Literatur ist, hat lange schon eine Adresse in Kiel: In der Holtenauer Straße 69 triftt sich der Euterpe-Literaturkreis in den Räumen des Kieler Schriftstellers Bodo Heimann. Seinen Namen trägt der von Therese Cromik und Heimann gegründete Kreis nach der Muse der lyrischen Dichtung und des Flötenspiels.
„Als ich vor rund fünf Jahren dazugestoßen bin, war das wegen Bodo Heimann“, erzählt der Hasseer Michael Timm. Den Vorsitzenden des Literaturkreises kannte er aus seinem literaturwissenschaftlichen Studium an der Christian-Albrechts-Universität Kiel. „Hätte Heimann nicht gelehrt, dass in der modernen Lyrik beinahe alles möglich ist, wäre ich vielleicht nie über meinen eigenen Schatten gesprungen.“
Mittlerweile liest der Kraftfahrer nicht nur bei den Treffen sozusagen „aus der Werkstatt“, sondern auch bei öffentlichen Lesungen. „In puncto Aufregung ist das dann aber tatsächlich noch einmal ganz was anderes“, erzählt Timm.
Zum Konzept des Euterpe-Literaturkreises gehört außerdem die Herausgabe von Anthologien in Zusammenarbeit mit dem Husum Verlag. Zuletzt ist dort der Band „Nachtgedanken“ erschienen, von Michael Timm finden sich darin unter anderen die Gedichte „Wohin mit mir“ und „Blaue Stunde“. Thema der Anthologie sind Gedanken und Träume, Ängste und Freiheiten der Nacht. „Inhaltlich knüpft das wohl auch ein wenig an früher an, als eine Band zu Texten von mir gespielt hat“, denkt Michael Timm zurück an seine poetischen Anfänge.
Zum 85. Geburtstag Bodo Heimanns veranstaltet der Literaturkreis in Zusammenarbeit mit der Goethe-Gesellschaft übrigens am 21. März um 19 Uhr eine Lesung im Literaturhaus im Schwanenweg. Kontakt unter www.euterpe-literaturkreis.de.
Text & Foto: Sellhoff