Nachverdichtung hieß eine der Empfehlungen, die als Ergebnis der Bürgerbeteiligung zum Ende des Jahres 2017 für die Ortsentwicklung diskutiert worden sind. Vielleicht schneller als gedacht schreitet ein solches Projekt nun sichtbar voran.
Vom Freilichtmuseum nur wenige Schritte den Osterberg entlang hatte ein ehemaliger Supermarkt schon länger brachgelegen und die Attraktivität des Wohnumfelds wie der unmittelbar benachbarten Begegnungsstätte in Mitleidenschaft gezogen. So war es auch wenig überraschend, dass in den stadtplanerisch moderierten öffentlichen Veranstaltungen für das Ortsentwicklungskonzept immer wieder auf dieses Areal Bezug genommen wurde – bürgerseitig mit dem Wunsch, dass dort doch endlich etwas passieren möge.
Die Bestandsaufnahme durch die Planungsbüros hatte bestätigt, dass die Wachstumsmöglichkeiten der Gemeinde in den Randbereichen denkbar beschränkt sind und deshalb vor allem die Nachverdichtung im Inneren für zusätzlichen Wohnraum sorgen kann. Während nun auch zum Jahreswechsel das Genehmigungsverfahren für ein intensiv diskutiertes Bauprojekt – die rund 2.500 m² Wohnfläche in über 60 Wohneinheiten am Catharinenberg – noch nicht abgeschlossen ist, sieht es in der Straße Am Museum ganz anders aus: Im Frühjahr hatte der Abriss des Supermarkt-Gebäudes durchgeführt werden können, mittlerweile stehen die zwei modernen Baukörper und sind bereits verklinkert. Was dort genau entsteht? Jedenfalls anderes als im Bereich Catharinenberg ge-
plant ist: Betonen dort die Investoren Glindemann, dass es insbesondere um den in Molfsee fehlenden bezahlbaren Mietwohnraum gehen soll, baut die Projektgesellschaft Am Museum 16 hochwertig ausgestattete Wohnungen zwischen rund 75 und 100 m², die an Eigennutzer und Kapitalanleger verkauft werden.
„Exklusive Wohnanlage“ hier, Streit um „viel“ Bebauung dort – Molfsee benötigt beides, um auch in Zukunft ausreichend Wohnraum für mehr als nur ein Klientel bieten zu können und eine lebendige Gemeinde für alle zu sein.
(Text & Foto: Sellhoff)