Sommerzeit ist Himbeerzeit

Das Selbstpflücken auf Schleswig-Holsteins Obsthöfen ist in vollem Gange

Kaum ist die Erdbeerzeit vorbei, sind schon die nächsten leckeren Sommerfrüchte am Start: Himbeeren. Rund 450 bis 500 Tonnen der süßsäuerlichen Früchtchen werden pro Jahr in Schleswig-Holstein angebaut – von zirka 30 Betrieben auf insgesamt 75 Hektar Land.
Witterungsbedingt konnte die Ernte in dieser Saison sogar ein bisschen früher beginnen als sonst. Besonders beliebt und gleichzeitig ein entschleunigendes Sommererlebnis ist auch in diesem Jahr wieder das Selbstpflücken der roten Beeren auf einem Obstbauernhof ganz in der Nähe.

Meist in Verbindung mit einem Hofladen und einem gemütlichen Hofcafé, können bei lauschigen Temperaturen die Himbeeren direkt auf dem Feld von der Ranke gepflückt werden. Eine sommerliche wie nachhaltige Erfahrung, denn wer selbst erntet, bringt in der Regel auch eigene Gefäße mit. So wird unnötiger Verpackungsmüll vermieden.
Ein weiterer Vorteil: Die Himbeere ist nicht nur lecker, sondern auch äußerst gesund, da sie viele gute Nährstoffe enthält. Als „Superfood“ bezeichnet Isa-Maria Kuhn von der Landwirtschaftskammer Schleswig-Holstein das kleine Obst sogar, das wie die Brombeere übrigens gar keine „echte“ Beere ist, sondern zu den sogenannten Sammelsteinfrüchten gerechnet wird. So ist die Himbeere laut Kuhn eine gute Vitamin-C-, Quercetin- und Ellagsäurequelle, die dabei unterstützt, Zellschäden zu reduzieren und das Risiko von Krankheiten wie Krebs, Diabetes und Herzerkrankungen zu verringern. Himbeeren gelten außerdem als ballaststoffreich, enthalten Omega-3-Fettsäuren und sind natürliche Quellen von Reservatrol, einem Stoff mit so genanntem Anti-Aging-Effekt, der außerdem das Gehirn aktiv halten soll. Auch Mangan, das für gesunde Knochen und eine gute Haut wichtig ist, ist in den Powerfrüchten enthalten.

Ob pur, mit Schlagsahne und Vanilleeis oder als fruchtiges Topping im grünen Salat: Selbstgepflückt schmecken Himbeeren natürlich immer besonders gut.

So ist es dieses Jahr um die regionale Ernte bestellt: „Die Qualitäten der heimischen Beeren sind in diesem Jahr gut“, erklärt Isa-Maria Kuhn. Die Preise können von Betrieb zu Betrieb unterschiedlich sein. „Sie können wie andere Saisonprodukte, Spargel oder Erdbeeren, im Laufe der Saison etwas variieren.“ Kuhns Tipp daher: Selbstpflücken. „Wer sparen möchte und Spaß hat, jede Beere mit der Hand zu verlesen, sammelt selber.“
Da Himbeeren leicht zerdrücken und schnell verzehrt werden sollten, können sie nicht wie Äpfel gelagert werden. Dafür sind sie umso begehrter: „Himbeeren werden wegen ihrer Süße in Kombination mit zarter Säure und weil sie nur kurz im Jahr verfügbar sind, von vielen Feinschmeckern geschätzt.“ Pur, auf Torten, als Marmelade, in Salaten, Getränken oder in einem Eisbecher sind sie dafür ein echter Genuss. Und genau so schmeckt der Sommer. AB