Eine so umfangreiche Tagesordnung wie in der Maisitzung des Ortsbeirates Russee / Hammer / Demühlen ist sehr ungewöhnlich. Vertreter von drei städtischen Ämtern kamen, um die Bürgerinnen und Bürger zu informieren.
Anna-Margareta Bläse vom Grünflächenamt stellte das Programm „18 Blühwiesen für Kiel“ vor.
Blühwiese am Kollwitz-Pfad
Es ist geplant, noch in diesem Jahr die 1.700 Quadratmeter große ehemalige Spielplatzfläche am Käthe-Kollwitz-Pfad in eine Blühwiese umzuwandeln. Bei der Anlage und der späteren Betreuung sind die Anwohnenden zur aktiven Mitarbeit aufgerufen.
Für eine gemeinsame Ansaat-Aktion werden noch Interessierte gesucht, die mithelfen wollen. Die Umsetzung findet in der Regel zwischen Ende August und Anfang Oktober statt. Zum Kennenlernen sind in ganz Kiel Blühwiesenwanderungen in Planung.
Neues Netzwerk für „Best Ager“
Der zweite Themenkomplex war die Gründung eines anna-Netzwerks in Russee. Das neue Angebot richtet sich insbesondere an Menschen, die in der Endphase ihres Berufslebens stehen. Dieser Lebensabschnitt ist häufig eine Zeit des Umbruches und hat, neben finanziellen Veränderungen, auch Auswirkungen auf die Beziehungen zu Familie und Freunden. Hier möchte das neue Programm Unterstützung anbieten. „Kontakte knüpfen – Ideen entwickeln“ heißt es im städtischen Flyer.
Nach Aussagen von Kathrin Schell vom Amt für soziale Dienste der Stadt Kiel ist die Gründung im September geplant. Bis zu diesem Zeitpunkt werden alle Personen zwischen dem 55. und 65. Lebensjahr vom Oberbürgermeister Post erhalten und zum Mitmachen aufgefordert.
Nähere Informationen gibt es auch bei der Anlaufstelle Nachbarschaft Russee (anna), Rutkamp 77.
Radfahrer sind in der Mehrzahl
Dann kam die von vielen mit Spannung erwartete Präsentation von Uwe Redecker, Fahrradbeauftragter der Stadt Kiel, zum Thema Fahrradstraße Spreeallee.Die mögliche Widmung der Straße Spreeallee zur Fahrradstraße wurde seit vielen Jahren im Stadtteil durchaus kontrovers diskutiert. Nach einer Novellierung der Straßenverkehrsordnung und einer Verkehrszählung im vergangenen Jahr steht fest: Die Spreeallee wird ab Rutkamp bis zur Wilmersdorfer Straße eine Fahrradstraße mit entsprechender Beschilderung und Piktogrammen auf dem Asphalt. Die Umsetzung soll in den Sommerferien erfolgen.
Auch wenn nach der Verkehrszählung die Radfahrenden in diesem Bereich in der Mehrzahl sind, sollen die Autofahrenden keineswegs völlig verdrängt werden. „Es wird aber eine Lernphase für alle geben, um mit der neuen Situation umzugehen“, so Redecker. Im Ortsbeirat wurde ausdrücklich darauf hingewiesen, dass es keinen Verlust von Parkplätzen geben wird.
Fahrradstraße am Redderkamp
Eine ebenfalls vom Ortsbeirat gewünschte Widmung der Straße Redderkamp zur Fahrradstraße wird wohl erst dann zu realisieren sein, wenn in Richtung Hassee die (noch) nicht verfügbaren Grundstücke zwischen den beiden Lebensmittelmärkten zur Verfügung stehen. Ohne diesen Durchstich am Ende der Demühlener Straße, für den der zuständigen Ortsbeirat Hassee / Vieburg keine Priorität sieht, dürfte es schwierig werden, diesen Wunsch umzusetzen. Aber auch hier gibt es nach Aussagen von Redecker Bewegung. WJ