Die Saison des THW Kiel neigt sich dem Ende zu. Wenn Anfang Juni das letzte Saisonspiel bei der HBW Balingen-Weilstetten beendet ist, werden viele Verantwortliche sich schon mit der neuen Spielzeit befassen, in der es für die Zebras dann wieder mehr Erfolge geben soll.
Bis dahin sind aber noch einige Spiele zu bestreiten, in denen es für den Rekordmeister auch noch um wichtige Punkte gehen könnte.
Auch wenn die Kieler die Spielzeit in der Bundesliga wohl wieder auf einem Platz beenden werden, der für das internationale Geschäft berechtigt, so wird dieser im ersten Jahr des oft betitelten „Umbruchs“ sicherlich den hohen Erwartungen bei den Zebras nicht gerecht werden.
In der Champions League ist nach einem Kraftakt zwar noch der Einzug ins Viertelfinale gelungen, als man den Ligakonkurrenten von den Rhein-Neckar Löwen in einem Krimi bezwingen konnte. Auch im DHB-Pokal erreichte der THW wieder das Final Four und konnte sich nach dem Halbfinalsieg gegen den SC DHfK Leipzig im Finale gegen die SG Flensburg-Handewitt durchsetzen. Eine titellose Spielzeit wie die vergangene wird es also nicht wieder geben.
Der Champions-League-Gewinn schien ohnehin in dieser Spielzeit kein Thema gewesen zu sein und in der Meisterschaft haben die Konkurrenten dem THW den Rang abgelaufen. So geht es für die Zebras im Endspurt weniger um den Meistertitel, als vielmehr um die direkte Qualifikation für die Champions League. Dafür muss der THW aber mindestens auf dem zweiten Platz landen, was nach der Achterbahnfahrt in dieser Saison ein denkbar schweres Ziel zu sein scheint.
Der entscheidende Monat wird eingeleitet mit der Partie gegen die Füchse Berlin, die sich als Tabellenvierter in dieser Saison schon mehrfach auf Augenhöhe der großen drei Teams der Bundesliga gezeigt haben. Das Hinspiel konnte der THW jedenfalls deutlich mit 26:18 gewinnen, sodass im Rückspiel auf eigenem Parkett auch wieder nur ein Sieg zählt.
Das Gleiche gilt auch für die darauffolgenden Begegnungen beim SC DHfK Leipzig, der den Kielern im Pokalhalbfinale alles abverlangte, und vor allem beim Heimspiel gegen den abgeschlagenen Tabellenletzen vom HSC 2000 Coburg. Sollten sich die Zebras in diesen drei Partien erwartungsgemäß behaupten können, steigt am 31. Mai ein mögliches Endspiel um die Qualifikation zur Champions League. Dann reist der Rekordmeister nämlich zu den Rhein-Neckar Löwen, die sich sicherlich für das schmerzliche Ausscheiden im Achtelfinale der Königsklasse revanchieren wollen.
Das letzte Heimspiel der Saison bestreitet der THW am 3. Juni gegen den HC Erlangen, um dann eine Woche später am letzten Spieltag zur abstiegsbedrohten HBW Balingen-Weilstetten zu reisen.
Sollte man tatsächlich die direkte Qualifikation zur Champions League schaffen, werden nicht wenige nach dem Gewinn des DHB-Pokals von einer erfolgreichen Saison sprechen. Andere werden bei der hohen Erwartungshaltung auch dann nicht zufrieden sein. Wichtig ist jedoch, dass bei den Kielern nach einem turbulenten Saisonverlauf wieder etwas mehr Ruhe einkehrt.
(Text: Nass)
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