Die 313. Sitzung des Ortsbeirats (OBR) Hassee/ Vieburg fand erstmals im „Café unterm Kirchturm“ bei der Liebfrauenkirche am Krusenrotter Weg 35 statt. Im Mittelpunkt stand die Frage, wie sich die städtischen Anlaufstellen Nachbarschaft mit den vorhandenen kirchlichen Angeboten vereinbaren lassen.
Schwester Maria-Magdalena stellte als Gastgeberin zunächst die kleine katholische Gemeinde, das Gästekloster und deren Angebote vor.
Café unterm Kirchturm
Die Kirchengemeinde betreibt seit März 2017 einen DHL-Paketshop und eben das Café. „Es ist ein Anlaufpunkt für Menschen aus dem Stadtteil, die sich treffen wollen. Wir bieten Möglichkeiten zur Kommunikation und zum Austausch“, so die Franziskanerin, die sich darüber freut, dass sie und ihre Mitschwestern durch ehrenamtliche Helfer tatkräftig unterstützt werden. „Eine Gruppe backt Kuchen, die zweite gibt die Kuchen aus und die dritte Gruppe macht die Poststelle.“ Das Café öffnet dienstags, donnerstags und freitags von 15–17 Uhr. Der Paketshop hat an denselben Tagen von 15–18 Uhr offen. Ergänzt wird das Programm durch Handysprechstunden und etwas Kultur.
Anlaufstelle Nachbarschaft
„Ich bin freudig überrascht, was Schwester Maria-Magdalena hier entwickelt hat. Da bahnt sich eine ‚Anna‘ an“, verkündete anschließend Arne Leisner. „Sie könnten in Zusammenarbeit mit uns Vorträge anbieten.“
„Anna“ steht für „Anlaufstelle Nachbarschaft“. Solche Treffpunkte für Senioren sollen 2019 in allen Kieler Ortsteilen geschaffen werden. In allen – außer in Hassee und Meimersdorf.
Das kann der Seniorenbeauftragte Karl Stanjek nicht nachvollziehen: „Wir haben einen hohen Bedarf. 30 Prozent der Einwohner in Hassee/ Vieburg sind über 60 Jahre alt.“ Warum also keine Anna in Hassee? „Wir wurden noch nicht angefragt“, entgegnete Leisner und merkte an, dass das Amt für Soziale Dienste seit zehn Jahren nur mit drei großen Trägern kooperiere. „Wir haben keine einzige Kirchengemeinde gefördert“, so der Amtsleiter.
Begegnungsstätte Michaelis
„Die Michaelisgemeinde hat schon seit Jahren eine Begegnungsstätte“, meldete sich Pastor Schlenzka zu Wort. „Wir machen das ab dem 1. Januar ohne städtische Zuschüsse. Vielleicht können sie zumindest einzelne Module fördern. Wir laden sie herzlich ein, in unsere Begegnungsstätte zu kommen.“
Begegnung von Jung und Alt
Der OBR-Vorsitzende Christian Jopen möchte Begegnungen von Jung und Alt fördern. Könnte das unter Anna stattfinden? „Grundsätzlich schon“, so die Einschätzung von Frau Schnücker-Schulz von der Leitstelle Älter werden: „Früher hat man bei der Seniorenarbeit von Versorgung oder Betreuung gesprochen. Heute treffen sich nicht nur Ältere, sondern generationsübergreifend.“
Die nächste OBR-Sitzung findet am 15. Januar um 19.30 Uhr bei der JUF statt, der Jugend- und Familienhilfe, Hamburger Chaussee 137.
Geselliges Punschtrinken
In Anschluss an die Sitzung lud der Ortsbeirat die Einwohner zum geselligen Austausch bei Gebäck ein. Dazu gaben zwei scheidende OBR-Mitglieder heißen Punsch aus. Kaarina Williams nimmt eine befristete Stelle in Stockholm an, Oliver Voigt ist gewählter Ratsherr. Als sein Nachfolger wurde Jürgen Meereis neu aufgenommen.
(Foto: ©Sellhoff/ Text: Frahm)