In den vergangenen Monaten schlug die KSV Holstein auf dem Transfermarkt zu und konnte einige junge Spieler von der eigenen Philosophie überzeugen. Wer in den letzten Wochen ein Holstein-Spiel verfolgt hat, dem dürfte der eine oder andere Neuzugang mit seiner Spielweise schon ins Auge gefallen sein.
Mit Steven Lewerenz (seit 2015 bei der KSV, 1. FC Magdeburg), Dominic Peitz (seit 2016 bei der KSV, 1. FSV Mainz 05 II) und Patrick Herrmann (seit 2011 bei der KSV, SV Darmstadt 98) verlassen drei „Altgediente“ das Storchennest. Besonders bedauern die Fans den Weggang von „Fußballgott“ Herrmann, der in dieser Saison seinen Stammplatz an Jannik Dehm verlor und daher zu wenig Einsatzzeit bekam. „Was ich in diesen Jahren hier erlebt habe, werde ich nie vergessen. Die Verantwortlichen der KSV haben mir ein Angebot gemacht, auch über meine aktive Karriere hinaus beim Klub zu bleiben. Dennoch habe ich mich für einen Wechsel nach Darmstadt entschieden, denn ich möchte zeigen, dass ich mich in der 2. Liga durchsetzen kann. Der Zweikampf mit Jannik war nicht das Problem. Er hat sportlich den Vorzug bekommen, das gehört zum Fußball dazu. Es hat einen Umbruch gegeben. So etwas geht nie völlig ohne personelle Konsequenzen ab“, so der „Herrminator“.
Mit Kingsley Schindler steht ein weiterer Abgang für den Sommer fest. Den „King“ zieht es zum 1. FC Köln, bei dem er erneut unter Markus Anfang spielen wird. „Bis zum Saisonende werde ich mich nun voll auf meine Aufgabe hier in Kiel konzentrieren und alles dafür tun, dass wir gemeinsam unsere selbstgesteckten Ziele erreichen“, verspricht der 25-Jährige. Des Weiteren wurde KSV-Stürmer Benjamin Girth bis zum Saisonende an den VfL Osnabrück ausgeliehen, um Spielpraxis zu sammeln. Demgegenüber haben die erfahrenen Defensivakteure Dominik Schmidt und Johannes van den Bergh ihre Verträge um ein weiteres Jahr verlängert.
Mit Franck Evina konnte für die kommenden anderthalb Jahre ein überwiegend auf der offensiven Außenbahn beheimateter, junger Spieler vom Rekordmeister FC Bayern München ausgeliehen werden. Der 18-Jährige absolvierte u. a. zwei Spiele in der 1. Liga bei den Bayern. „Wir sind überzeugt, dass Franck hier bei Holstein Kiel den nächsten Entwicklungsschritt gehen und uns hoffentlich viel Freude bereiten wird“, sagt Fabian Wohlgemuth.
Viel Aufmerksamkeit zog bereits der slowakische Nationalspieler Lászlo Bénes in der KSV-Zentrale auf sich. Der 21-Jährige wurde bis zum Saisonende vom Bundesligisten Borussia Mönchengladbach ausgeliehen. Der Linksfuß lief in Gladbach in elf Bundesliga- und zwei DFB-Pokal-Partien auf sowie 22-mal für die U16- bis A-Mannschaft der Slowakei. „Lászlo ist ein junger, sehr flexibler Spieler, der auf allen zentralen Mittelfeldpositionen einsetzbar ist. Er passt mit seinen Eigenschaften sehr gut in unsere aktuelle Situation. Daher sind wir überzeugt, dass er uns schnell helfen und uns in der Zentrale Variabilität geben wird“, freut sich Kiels Geschäftsführer Sport.
Bis zum Ablauf der kommenden Saison verstärkt Patrick Kammerbauer die Defensive der Störche. „Ein hervorragend ausgebildeter Spieler mit großem Potential. Ich bin überzeugt, dass er gerade durch seine Flexibilität und seine in Nürnberg und Freiburg gesammelten Erfahrungen eine wichtige Rolle in unserem Spiel einnehmen wird“, so Wohlgemuth. Defensiv-Allrounder Yann Aurel Bisseck wurde bis zum 30.06.2020 von Ligakonkurrent 1. FC Köln ausgeliehen. „Bisseck ist ein junger, entwicklungsfähiger Innenverteidiger, dem wir zutrauen, hier den nächsten Schritt zu machen und perspektivisch eine weitere Option in der Defensive zu sein. Es entspricht unserer sportlichen Strategie und Kultur, junge talentierte Spieler zu entwickeln“, so Kiels Geschäftsführer Sport.
Text: Stieh; Foto: ©Stieh