Bürgerinnen und Bürger wünschen sich Klarheit, doch neue Erkenntnisse lassen auf sich warten
Die 327. Sitzung des Ortsbeirats Wellsee/Rönne/Kronsburg wurde zum wiederholten Mal durch das Thema des geplanten Umspannwerkes im Kieler Süden dominiert.
Diesmal war mit Bürgerreferent Sönke Wendt nun zwar erstmals ein Vertreter der ausführenden Firma Tennet vor Ort. Ernüchternd wurde aber festgestellt, dass es nach wie vor keine neuen Erkenntnisse bezüglich der Standortwahl für das rund 30 Hektar große Umspannwerk gibt, das im Kieler Süden als Knotenpunkt fungieren und eines Tages die Stromversorgung der Landeshauptstadt sicherstellen soll.
Sören Wendt betonte mehrfach die Wichtigkeit des Umspannwerks sowie Tennets Bemühungen, die Menschen vor Ort mit einzubeziehen und zu informieren: „Wir wollen niemanden im Ungewissen lassen. Seit dem Projektstart im März dieses Jahres haben wir über 100 Gespräche mit 40 Gemeinden geführt. Zudem veröffentlichen wir auf unserer Homepage die neuen Erkenntnisse zu diesem Projekt.“ Bezüglich des aktuellen Planungsstands konnte er jedoch nur vertrösten. Neues zum Umspannwerk gab es nicht. Wo die neue 380-Kilovolt-Stromtrasse verlaufen soll, stehe zwar größtenteils fest – südlich der alten, welche durch die neue Trasse ersetzt werden soll –, ebenso die Standorte der einzelnen Strommasten, bei denen mit einer ungefähren Höhe von 50–70 Metern gerechnet werden müsse.
Besorgte Nachfragen einiger Bürgerinnen und Bürger, wie es sich denn beispielsweise mit dem Abstand zu bewohnten Flächen verhalte, wurden nur vage beantwortet mit dem Hinweis auf bestehende Grenzwerte bezüglich Lärm und elektromagnetischer Strahlung, die selbstverständlich eingehalten werden müssten.
Wahl mit Hindernissen
Für die Wahl einer Kandidatin beziehungsweise eines Kandidaten für den Seniorenbeirat der Landeshauptstadt Kiel lagen dem Ortsbeirat zwei Bewerbungen vor. Zum einen stellte sich Rainer Glüsing vor, der bereits seit geraumer Zeit im Seniorenbeirat vertreten ist. Die zweite Kandidatin erschien leider nicht pünktlich und war auch nach mehrmaligem Aufruf nicht vor Ort. Als sie schließlich doch eintraf, war die Wahl bereits abgeschlossen. Nach kurzer Diskussion wurde die Wahl als gültig erklärt. Herr Glüsing wurde einstimmig zum Kandidaten des Gebietes Wellsee/Rönne/Kronsburg aufgestellt. Die endgültige Entscheidung fällt in der Ratsversammlung.
Gute Nachrichten für Schoolkamp
Anfang März hatte das Tiefbauamt bei der 322. Ortsbeirats-Sitzung die geplanten Baumaßnahmen für Schoolkamp und Buchenweg vorgestellt, welche sofort in scharfe Kritik geraten waren.
Nach langen Überlegungen und Gesprächen mit den Anwohnenden und dem Ortsbeirat gibt es nun ein leichtes Aufatmen sowie eine neue Lösung: Die Fahrtrichtung der Einbahnstraße bleibt unverändert und somit die Rechts-vor-links-Regelung an den Kreuzungen bestehen. Der Gehweg wurde in der Planung auf die gegenüberliegende Straßenseite verlegt, um die Hanggrundstücke nicht so frei auf der Straße enden zu lassen. Die Parkmöglichkeiten im Schoolkamp bleiben weiterhin erhalten. Zudem bleibt der Buchenweg eine Einbahnstraße.
„Ich bin sehr zufrieden, dass es geklappt hat, eine Lösung zu finden, mit der beide Seiten gut leben können. Kommunikation und Beharrlichkeit zahlen sich aus“, sagte OBR-Vorsitzender Malte Klahn, der gleichzeitig informierte, dass mit der Baumaßnahme aufgrund der angespannten Haushaltslage frühestens ab 2026 gerechnet wird.
Fahrradbügel für Rönne?
Der Verein „Rönner Beliebung“ hat ein Anliegen an den Ortsbeirat herangetragen: Hinter der Halle gibt es leider keine Möglichkeit, Fahrräder abzustellen und anzuschließen. Aus diesem Grund wurde angefragt, ob es im Budget der Stadt noch Fahrradbügel gibt, die zur Verfügung gestellt werden können. Es wird auch Eigenleistung in Form von eigenständiger Montage und Einbetonierung angeboten. JB