Jeder dritte Fahrzeugführer überzieht statistisch gesehen den Termin zur Hauptuntersuchung (HU). Dass diese Fahrzeuge mit deutlich mehr Mängeln unterwegs sind, ist ein vermeidbares Risiko für Umwelt und Verkehrssicherheit.
Über 3.630 technische Mängel waren laut der Datenbank Statista 2015 ausschlaggebend für Unfälle mit Personenschaden. Die Liste führt Fehler an Bremsen, Reifen und Fahrwerk an. Autofahrer können und müssen gegensteuern. Das setzt Einsicht und Wissen voraus.
Welche Fristen gelten? Neufahrzeuge müssen erstmals nach drei Jahren, danach im Zweijahresrhythmus zur HU. Für alle anderen Fahrzeuge – einschließlich Motorräder und Oldtimer – gilt die Zweijahres-Frist.
Woran erkennt man die Ablauffrist? An der Plakette auf dem hinteren Nummernschild. Die Jahreszahl steht in der Mitte und bestimmt die Plakettenfarbe. Die obere Zahl gibt den fälligen Monat an. Aber auch im Fahrzeugschein ist der Termin vermerkt.
Was passiert bei einer Fristüberschreitung? Die Halter riskieren Bußgeld und Punkte. Wer den Termin zwei bis vier Monate verstreichen lässt, zahlt 15 Euro. 25 Euro werden fällig beim Überziehen von vier bis acht Monaten. Alles darüber schlägt mit 60 Euro und einem Punkt zu Buche. Die Prüforganisationen ahnden die Fristüberschreitung ab zwei Monaten außerdem mit einer sogenannten erweiterten HU. Der technische Check wird mit weiteren Tests ergänzt. Das kostet einen 20-prozentigen Preisaufschlag.
Welche Papiere wollen die Prüfer sehen? Den Fahrzeugschein, das Dokument zur Abgasuntersuchung, sofern die Werkstatt geprüft hat, sowie die Papiere für nachträgliche An- und Umbauten.
Wie teuer ist die Untersuchung? Inklusive Abgasuntersuchung (AU) schwanken die Preise der einzelnen Prüforganisationen und Bundesländer für Autos zwischen 85 und 100 Euro.
Moderne Fahrzeuge sind heute mit zahlreichen elektronischen Assistenzsystemen gespickt die natürlich auch getestet werden müssen. Die Prüfung mit dem sogenannten HU-Adapter dauert länger, kostet aber nicht mehr.
Was passiert, wenn man durchfällt? Innerhalb eines Monats müssen alle Mängel beseitigt werden. Dann wird eine Nachprüfung fällig.
Sollte man sich auf die HU vorbereiten? Unbedingt. Am besten fahren Autobesitzer, vor dem HU-Termin in eine Werkstatt vor Ort. Dort werden Mängel sofort beseitigt und ein autorisierter Prüfer bestellt. Das erspart die eventuelle Nachprüfung und die Fahrt zur Prüforganisation. Die Werkstatt kann zudem in Eigenregie auch die AU vornehmen.
Ein kleiner Tipp am Rande: Ein sauberes Auto macht von Hause aus schon einen besseren Eindruck. Waschen, saugen und putzen bringen Pluspunkte beim Prüfer.
Foto:© TÜV-Süd