In Kiel und Umgebung wird immer wieder über Bauboom, Veränderungen im Stadtteil und Aufbruchsstimmung gesprochen. Sind Hammer und Russee von dieser Entwicklung abgehängt? Diese Frage stellt sich, wenn man die seit Jahren vor sich hindümpelnden Projekte anschaut.
Die Verzögerungen beim Umbau von „Hof Hammer“ zu einem „inklusiven Wohnprojekt“ sind im Ortsbeirat Russee / Hammer / Demühlen immer wieder angesprochen und kritisiert worden. Große Fortschritte sind nicht erkennbar. Ein Baubeginn ist nicht absehbar. Man hofft, dass in diesem Herbst mit Abrissarbeiten begonnen wird. Im Moment sieht das Gelände ungepflegt aus, die unter Denkmalschutz stehenden Gebäude verfallen weiter.
Einige Bürgerinnen und Bürger, die sich als Interessenten für eine Wohnung gemeldet hatten, sagen hinter vorgehaltener Hand schon mal: So richtig glaube ich nicht mehr an eine Realisierung.
Ähnlicher Stillstand ist beim ehemaligen Hotel Rendsburger Hof zu beobachten. Fünf Jahre lang wurde das Haus als Unterkunft für Flüchtlinge genutzt. Nachdem deren Zahl zurückging, wurde das Objekt nicht mehr benötigt, der Mietvertrag lief aus. Seit fast zwei Jahren sind keine Aktivitäten mehr zu erkennen. Auf Nachfrage erklärten die Besitzer, weiter an einem Mieter interessiert zu sein. Gespräche seien bisher aber nicht erfolgreich gewesen.
Mindestens genauso trostlos sieht es beim ehemaligen Edeka-Markt in der Spreeallee / Ecke Rutkamp aus. Ein Wechsel des Vermarkters hat bisher keine positiven Ergebnisse gezeigt. Die jetzt zuständige Firma aus Niedersachsen teilte vor einigen Monaten mit, dass erst Marktuntersuchungen durchführt werden müssten. Man sei aber optimistisch.
Optimistisch sind die Bürgerinnen und Bürger in Russee und Hammer nicht mehr. Sie sehen Stillstand, Raubbau an der Natur und ungepflegte Flächen. Aber: Die Hoffnung stirbt zuletzt.
Text & Foto: Jöhnk