Straßen werden saniert, Fahrradwege verlegt, Bahngleise elektrifiziert und eine neue Brücke gebaut
Verkehrsthemen bewegen die Menschen im Stadtteil am stärksten und nehmen viel Zeit auf den Ortsbeiratssitzungen ein. Das war auch am 20. Februar der Fall.
Als gäbe es nicht bereits genug Baustellen, ist doch der Handlungsbedarf vielerorts offensichtlich – auch dort, wo gerade noch nicht gebaut wird. Dr. Jens Kruschwitz vom Tiefbauamt und Leon Drews von den Stadtwerken Kiel präsentierten gemeinsam, was den Verkehrsteilnehmern in den kommenden Jahren im Kieler Süden blühen wird. Die Kunst besteht darin, die erforderlichen Maßnahmen mit Bauvorhaben anderer Träger wie Bahn (Elektrifizierung der Bahnstrecke und Brückenneubau) oder Stadtwerke (Erweiterung des Fernwärmenetzes) so zu koordinieren, dass nicht völliges Chaos ausbricht. Die Terminplanung ist folglich eng und exakt getaktet. Wenn das Wetter mitspielt, kann das klappen.
Fahrradstraße in Helgolandstraße
In der Helgolandstraße ist der Zeitplan bereits überdehnt. Der Winter, jahreszeitüblich mit Schnee und viel Regen, bringt die ambitionierten Zeitvorgaben zunehmend in Bedrängnis. Bis Ende des Jahres soll es dennoch geschafft sein. Wunsch der Verkehrsplaner ist, dass dort nach Schaffung eines ansprechenden Straßenbelags ein nennenswerter Anteil des Radverkehrs hindurchgeht statt durch den Wulfsbrook.
Veloroute 10 wird entschärft
Die Verkehrsführung der Veloroute 10 zwischen Bahnübergang Hassee und Winterbeker Weg kann nur noch gesundheitsgefährdend genannt werden. Hier ist sofortige Abhilfe nötig – und sie kommt! Der gefährliche Abschnitt soll bereits im Sommer entschärft werden – Bauzeit drei Monate. Ortsunkundige Radler haben die neue Trassenführung bereits tausendfach vorweggenommen, indem sie unwissenderweise geradeaus auf das Grundstück des alten Bahnwärterhauses geradelt sind, um erst dort, im Schlamm stecken geblieben, ihren Irrtum zu erkennen. Diese Route wird nun ausgebaut. Die gefahrengeneigte enge Kurve verschwindet bzw. bleibt dem Fußverkehr vorbehalten.
Sanierung des Wulfsbrooks auf später verschoben
Den Zustand des Wulfsbrooks als bedauernswert zu bezeichnen, ist schon freundlich ausgedrückt. Unwahrscheinlich, dass diese Straße bis zur geplanten Komplettsanierung noch durchhält. Beide für diese Maßnahme vorgesehenen Zeitfenster sind eigentlich schon zu spät: 2025 bis März 2026 oder ab September 2026 bis 2027.
Neue Brücke am Winterbeker Weg
Die Zeit dazwischen will die Bahn für die Elektrifizierung und den Neubau der Brücke nutzen. Im Sommer 2026 müssen die geplagten Bahnreisenden dann fünf Monate am Stück zwischen Hauptbahnhof und Bahnhof Hassee/Citti-Park mit Schienenersatzverkehr vorliebnehmen.
Die genannte Eisenbahnbrücke am Anfang des Winterbeker Wegs wird ab Mai voll gesperrt. Zwei Behelfsbrücken werden dann installiert, über die Fuß- und Radverkehr geleitet werden und außerdem die Versorgungsleitungen führen. Ab Mitte Juni dürfen die Autofahrer wieder halbseitig hinüber. Dafür wird im gleichen Atemzug die Abfahrt vom Theodor-Heuss-Ring von Norden her in die Hamburger Chaussee sanierungsbedingt gesperrt.
Unterquerung für Veloroute 10
Die neue Brücke, die 2026 entstehen soll, wird von der Veloroute 10 pa-rallel zum Gleis unterquert. Damit wird die lange vermisste komfortable Anbindung der Veloroute an den Winterbeker Weg geschaffen. Diese Maßnahme wurde vom Ortsbeirat einstimmig gutgeheißen.
Vollsperrungen in Hasseer Straße
Die Hasseer Straße stellt eines der größten Bauprojekte der kommenden Jahre dar. Beginnend im März, wird die Straße zwischen Rendsburger Landstraße und Uhlenkrog mit allen Versorgungsleitungen voll saniert. Infolgedessen wandert die Baustelle bis zum Jahresschluss 2025 von einem Ende zum anderen – bei Vollsperrung.
Erweitertes Fernwärmenetz
Auch das Fernwärmenetz wird erweitert. In der Braustraße geht es dieses Jahr mit neuen Hausanschlüssen los. Da hier bereits Fernwärme liegt, sind eher nur die Fußwege betroffen. Die östliche Hälfte der Gärtnerstraße ist 2025 an der Reihe, in demselben Jahr wird schließlich der Streitkamp neu an das Fernwärmenetz angeschlossen.
Wie es anschließend mit dem Ausbau der Fernwärme weitergeht, ist noch weitgehend ungeklärt. Bis 2025 hat die Politik jedoch die Vorgabe gemacht, dass eine „Kommunale Wärmeplanung“ vorzunehmen ist. Dies wird baldigen Ausbaubedarf offenlegen. „Wahrscheinlich auch an Stellen, wo gerade kurz zuvor die Straße aufgerissen wurde“, wie ein Zuhörer munkelte.
Die nächsten Sperrungen am Theodor-Heuss-Ring
Der Termin für die weitere Sanierung des Theodor-Heuss-Rings ist herangerückt. Die Arbeiten beginnen am 11. März. Von da an kommt es immer wieder zu Sperrungen und Behinderungen.
Die nächste Sitzung des Ortsbeirates ist am 19. März ab 19.30 Uhr im Gästekloster „Haus Damiano“ im Krusenrotter Weg 41. JM