Stiftung Drachensee kritisiert unzureichende ÖPNV-Versorgung in der Hamburger Chaussee
„Es ist lange her, dass der Ortsbeirat hier getagt hat, deshalb freue ich mich besonders, dass heute gleich zwei Ortsbeiräte gekommen sind“, begrüßte Annette Schmidt, Bereichsleitung Arbeit und Bildung der Stiftung Drachensee, die anwesenden Ortsbeiräte Hassee/Vieburg sowie Russee/Hammer/Demühlen, die erneut gemeinsam tagten.
In der Werkstatt am Drachensee arbeiten circa 350 Menschen mit Behinderung. Seit der Umstellung des Busverkehrs von der Kieler Verkehrsgesellschaft mbH (KVG) auf die Autokraft GmbH und der damit verbundenen Anpassung des Fahrplans gab es zahlreiche Berichte von Werkstatt-Mitarbeitern an den Ortsbeirat. Zum einen komme es immer wieder zu Verspätungen und Busausfällen, was nicht zuletzt wohl auch dem Personalnotstand geschuldet sein dürfte. Teilweise sei die
Situation in den Bussen chaotisch aufgrund der Überfüllung. Manchmal können einige Personen gar nicht mitgenommen werden oder müssen wieder aussteigen.
„Seitdem Autokraft hier fährt, ist die Busdichte eine völlig andere geworden. Hier arbeiten viele Menschen, die alle halb vier Feierabend haben. Menschen im Rollstuhl haben keine Chance, in den Bus reinzukommen, wenn dieser voll ist. Sie müssen lange warten, bis sie nach Hause kommen”, schilderte die Bereichsleiterin die Situation vor Ort.
Auch der Ortsbeirat (OBR) Hassee/ Vieburg zeigte sich sehr enttäuscht über die aktuelle Situation. „Überfüllung und Busausfälle sind hier der Regelfall und kein Einzelfall mehr, was ich sehr enttäuschend finde”, fasste OBR-Vorsitzender Oliver Voigt die Lage in der Hamburger Chaussee zusammen. Der Ortsbeirat forderte die Stadtverwaltung daher auf, ausreichend zuverlässige und nutzbare Busse zur Verfügung zu stellen und im Idealfall – wie ursprünglich zugesagt – zum alten Fahrbetrieb der KVG zurückzukehren.
Neue Schiedsfrau für OBR-Bezirke Hassee/Russee
Nachdem der im November gewählte Schiedsmann seine Kandidatur
unerwartet zurückgezogen hat, mussten die Ortsbeiräte nun erneut eine Schiedsperson wählen. Diesmal standen drei Bewerberinnen und Bewerber zur Auswahl, von denen sich Birgitt Becker, ehemalige Direktorin des Arbeitsgerichts Kiel, in beiden Ortsbeiräten mit deutlicher Mehrheit durchsetzte.
Zu ihrer Motivation für das Amt erklärte Becker: „Beworben habe ich mich vor dem einfachen Hintergrund, dass ich seit September 2023 im Ruhestand bin, und ich habe mir vorgenommen, mich ehrenamtlich zu engagieren“, so die neue Schiedsfrau. Zwar habe ihr ihre Tätigkeit als Richterin und Direktorin sehr viel Freude bereitet, „aber das Herz zum Schwingen” brachte schon immer die gerichtliche Mediation, erklärte Birgitt Becker begeistert.
Sanierung Sportplatz in Hammer
Der Sportplatz an der Uwe-Jens-Lornsen-Schule bekommt nach langem Warten nun ein dringend benötigtes Upgrade. „Der Platz wird nicht nur als Schulhof genutzt, sondern auch als Sportplatz für den SV Hammer sowie von vielen Hundebesitzern. Er ist deshalb in einem entsprechenden Zustand“, erläuterte der Leiter des Amtes für Sportförderung, Philip Schüller.
Zum einen wird der Platz zukünftig eingezäunt, um eine direkte Querung für Hundehalter zu vermeiden. Die Türen werden jedoch weiterhin offen sein, sodass der Platz für alle nutzbar bleibt. Darüber hinaus wird eine Maulwurfsperre installiert.
„Durch den Zaun und die Sperre hoffen wir, dass der Platz besser bespielbar ist und sich auch mehr erholen kann”, so der Amtsleiter. Im Zuge der Sanierung wird darüber hinaus das Spielfeld auf Kreisligamaße erweitert. Insgesamt kosten die geplanten Maßnahmen ca. 60.000 bis 80.000 Euro.
Bei aller Euphorie müssen sich Schüler und Sportbegeisterte noch ein wenig gedulden: „Ich kann keine genaue Zusage machen, wann wir genau starten. Entsprechende Ausschreibungen werden durchgeführt. Dann sprechen wir mit den Firmen, wann sie Kapazitäten haben, und führen Absprachen mit Vereinen und der Schule”, erklärte Schüller. Grob geplant sei die Eröffnung zum Start der Kieler Woche, einen genauen Tag konnte der Amtsleiter für Sportförderung noch nicht benennen.
Schulwegsicherheit verbessern
„Der Zustand der Schulwegsicherheit der Uwe-Jens-Lornsen-Schule ist weiter unbefriedigend”, erklärte Michael Holldorf aus dem Ortsbeirat Russee/Hammer/Demühlen. Gemeint ist damit insbesondere der Übergang vom Speckenbeker Weg zum Damaschkeweg. Nun hat sich das Kinderparlament dessen angenommen, Fotos gemacht, eine Begehung des Schulgeländes durchgeführt und die Schulwege an Stadt und Schulamt weitergegeben.
Henning Bergmann vom Tiefbauamt hat reagiert, einen Ortstermin mit dem Kinderparlament wahrgenommen und den Fall besprochen. Der ebenfalls anwesende Schulleiter Kai Fedderke berichtete, dass sich die Polizei die Lage vor Ort zwar angeschaut hatte, aber leider nichts bewegen konnte. Holldorf regte nun Unterstützung seitens des Ortsbeirats an, damit die Ideen der Kinder und der Schule umgesetzt werden. Der Ortsbeirat nimmt sich dessen an.
Nächste Ortsbeiratssitzungen
Der OBR Hassee/Vieburg tagt wieder am 20. Februar um 19.30 Uhr im Verwaltungsgebäude der Müllverbrennungsanlage (MVK).
Der OBR Russee/Hammer/Demühlen hat seine nächste Sitzung ebenfalls am 20. Februar um 19.30 Uhr. Der Sitzungsort wird noch bekannt gegeben. VB