ANZEIGE In den letzten Wochen wurde in Fachkreisen heiß zu dem Thema „Die Auswirkungen von Corona auf dem Immobilienmarkt“ diskutiert – bei kleinen Stammtischen und auch auf großen Fachtagungen.
Klar ist: Es gibt nicht DEN Immobilienmarkt, sondern nur sehr viele Teilmärkte. Folgende Prognose wird in seriösen Kreisen als wahrscheinlich angesehen:
* Die Nachfrage nach Wohnraum wird nicht weniger. Die Preise werden momentan aufgrund der verschiedenen Ängste der Investoren und des sowieso schon vorhandenen Immobilienbedarfs weiter steigen. Spätestens nach Corona wird der Wohnimmobilienmarkt wieder abflachen, aber dennoch auf einem hohen Niveau bleiben.
* Corona hat den Trend zum Online-Handel verstärkt, da selbst Skeptiker zeitweilig nur die Wahl hatten, online oder gar nicht zu shoppen. Entsprechend düster schaut es für den Einzelhandel aus. Da der Trend bereits vorher da war, wird sich das wohl auch nicht mehr so bald ändern.
* Um die Logistik-Branche und, damit verbunden, dessen Spezialimmobilien schaut es weiterhin gut aus. Potentiale sind jedoch nach wie vor an den infrastrukturellen Ausbau gekoppelt, da eine Logistikimmobilie nur dann Sinn macht, wenn Waren schnell an- und abgeliefert werden können. Hier liegt die Herausforderung also weiterhin bei der Wahl desStandorts. Wenn der passt, dann klingt es nach einer guten, langfristigen Investition.
* Büroimmobilien: Zwangsläufig wird sich der Bedarf an Büroflächen verändern. Umso wichtiger sind innovative Konzepte! Wer also hier investieren möchte, sollte entweder schon jetzt vom Konzept überzeugt sein oder darauf achten, dass die Flächen genügend Flexibilität aufweisen, um neue Konzepte aufnehmen zu können, falls die vorhandenen versagen. Also kurz- bis mittelfristig eher sinkende Preise und Selektion des Marktes nach den beschriebenen Kriterien. Nach einer gewissen Bereinigung des Marktes wird er sich aber wahrscheinlich wieder stabilisieren.
* Gastronomie und Beherbergungsstätten: Aktuell treffen die Corona-Maßnahmen diese Branche am härtesten. Leider können die Subventionen nicht alle retten, weswegen es hier noch zu einigen Engpässen kommen kann. Die Finanzierung solcher Projekte ist jetzt schon vielerorts kaum noch möglich. Wahrscheinlich ist dies jedoch nur eine kurzfristige Sache. Langfristig werden Inlandreisen – vielleicht sogar wegen Corona erst recht – noch beliebter. Das Problem mit solchen Investitionen ist oft, dass man wieder Konzepte, die langfristig überzeugen, und dazu fähiges Personal benötigt. Wenn jemand eine langfristige Investition plant, wäre es vielleicht gar nicht schlecht, einem vor Corona gut laufenden Betrieb „finanziell unter die Arme zu greifen“, wenn sich eine Gelegenheit ergibt.
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Foto: ©Sven Paul Krüger