Verbraucherzentrale zeigt, wann das Heizen mit Holz eine gute Alternative ist
Die rund 11,3 Millionen Kaminöfen in Deutschland sind für viele Menschen eine gemütliche Möglichkeit, die Brennstoffkosten für die Zentralheizung zu verringern. Denn Heizen ist teuer und der natürlich nachwachsende Rohstoff Holz scheint günstig.
Holz galt im Unterschied zu fossilen Brennstoffen bislang als nachwachsender Rohstoff und als Brennstoff mit geringer Kohlenstoffdioxid (CO2)-Emission. Doch aktuell wächst die Kritik daran, Holzheizungen als nachhaltig einzustufen. Abgeholzte Bäume binden kein CO2. Blieben die Bäume stehen, würden sie viele weitere Jahrzehnte CO2 binden und damit die Atmosphäre entlasten.
Die Verbraucherzentrale weist darauf hin, dass durch die richtige Handhabung der Öfen und Kamine die CO2-Emissionen sowie die Feinstaubbelastung minimiert werden können.
In den Öfen darf nach Immissionsschutzvorgaben ausschließlich gut getrocknetes Stückholz verbrannt werden. Zeitungen hingegen gehören ins Altpapier. Alte Fensterrahmen und Spanplatten sollten auf Deponien oder Werkstoffhöfen entsorgt werden.
Frisch produzierte Holzscheite müssen an gut belüfteten Orten mindestens zwei Jahre trocknen, bevor sie trocken genug für den Ofen sind. Empfohlen wird eine Restfeuchte im Brennholz von 15 Prozent. Holzscheite mit einer höheren Restfeuchte brennen schlechter, erzeugen weniger nutzbare Wärme und setzen ein Mehrfaches an Schadstoffen bei der Verbrennung frei.
Wer einen Ofen nutzen möchte, sollte sich vorab informieren, wie dieser richtig angefeuert wird. Dazu gehören sorgfältig geschichtetes Holz, kleine Scheit-Querschnitte für schnelles Anbrennen, Anzünden von oben mit wachsgetränkter Holzwolle, möglichst ungestörter Abbrand, kein Nachlegen von Scheiten. Die Zufuhr an Verbrennungsluft ist ebenfalls wichtig. Das rechtzeitige Reduzieren des Abgasquerschnitts hält mehr Wärme im Haus.
Wer bei der Auswahl des Ofens auf die Umweltverträglichkeit achten möchte, sollte den Werkstattofen im Baumarkt lassen und stattdessen ein Modell wählen, das die Kriterien des Umweltlabels „Blauer Engel“ erfüllt. Diese Modelle besitzen in der Regel einen Feinstaubfilter. Außerdem haben sie eine automatische Zuluft-Steuerung und sorgen somit für den optimalen Betrieb.
Eine gute und wesentlich effizientere Alternative zu den Scheitholzöfen bieten Pelletöfen. Die zur Verbrennung eingesetzten Holzpellets werden aus Holzabfällen aus der Bauholzproduktion und der Möbelfertigung produziert. Bei zertifizierten Holzpellets werden keine Bäume verbrannt, sondern nur die Reste der stofflichen Verwertung.
Strengere Abgaswerte ab 2025
Aufgrund der hohen Feinstaubbelastung wurde bereits 2010 die Bundesimmissionsschutz-Verordnung verabschiedet, die strengere Abgaswerte für Holzöfen festlegte. Am 31. Dezember 2024 endet nun die Frist für alle Kaminöfen, die die Feinstaubwerte nicht erfüllen. Fragen Sie hierzu Ihren Bezirksschornsteinfeger. Halten Kaminöfen die geltenden
Abgaswerte nicht ein, müssen sie ausgetauscht, umgerüstet oder stillgelegt werden. Eine Alternative ist, einen Feinstaubfilter in den Schornstein einzubauen.
Wie alt ein Kaminofen ist, darüber gibt das Typenschild Auskunft. Fehlt dieses, muss der Besitzer anhand von Messdaten des Schornsteinfegers oder einer Bescheinigung des Herstellers nachweisen, dass das Ofenmodell die Schadstoffgrenzwerte einhält. Wer den Ofen trotzdem weiter nutzt, dem droht ein Bußgeld von bis zu 50.000 Euro.