Die Bürgerbeteiligung für ein Ortsentwicklungskonzept in Molfsee geht weiter. Bei dem Workshop zur baulichen Entwicklung am 19. September im Sitzungssaal des Rathauses kochten bei guter Beteiligung die Emotionen einiger anwesender Bürgerinnen und Bürger schnell hoch.
Zwar ging es weiterhin „bloß“ um die Identifikation und Abwägung von Potentialflächen für eine zukünftige Bautätigkeit im Innen- oder Außenbereich. Dennoch trat die „Diskrepanz der Eigeninteressen“ (Wulf Dau-Schmidt) offen zutage. Die persönliche Freiheit zum Genuss eines großen Grundstücks stand der persönlichen Freiheit zur Teilung und Hinterlandbebauung gegenüber.
Überwiegend ging es um Bedürfnisse von Eigenheimbesitzern und solchen, die es durch Neubau werden können. Wenn auch manche Fürsprache zugunsten von bezahlbarem Wohnraum getätigt wurde – etwa für Alleinerziehende oder Senioren, die ein großes Haus und Grundstück nicht mehr versorgen können –, so war doch nur zu offenbar, dass die Zielgruppe für erschwingliche Mietwohnungen in Molfsee höchstens schweigend anwesend war.
Gegen Ende der Veranstaltung mehrten sich Stimmen für einen „qualitativen Ansatz im Zukunftskonzept“, etwa in Form von alternativen Raumkonzepten, Wohn- und Mehrgenerationen-Projekten. Sollten mit etwas Phantasie doch „neue Bilder von der Zukunft“ möglich werden?
(Text & Foto: ©Sellhoff)