Wer bei der Zahnpflege rote Spuren im Waschbecken entdeckt, glaubt oft, zu fest geputzt zu haben. Doch Zahnmediziner raten dringend, Zahnfleischbluten ernst zu nehmen.
Vor allem dann, wenn sich die Blutungen häufen – etwa auch beim Biss in harte Brotkanten oder knackiges Obst. Dahinter könnte sich eine Gingivitis verbergen. Diese Zahnfleischentzündung entsteht bei mangelnder Zahnpflege. Lagert sich auf den Zähnen und in den Zahnzwischenräumen eine Mischung aus Speichel und Speiseresten ab, entstehen sogenannte Plaques. Diese bilden einen idealen Nährboden für Bakterien. Auf Dauer kann eine Parodontitis entstehen, bei der die Entzündung auf den Kieferknochen übergreift. Schreitet die Erkrankung weiter fort, droht nicht nur Zahnverlust: Gefährliche Keime können ins Blut gelangen und im schlimmsten Fall etwa die Herzklappe angreifen.
Eine gründliche und gewissenhafte Pflege des Mundraums kann Parodontitis vorbeugen. Neben Zähnen und Zahnzwischenräumen sollte auch die Zunge gründlich gereinigt
werden. Denn hier siedeln sich rund 80 Prozent der Keime an. Für die Zahnzwischenräume spielen Interdentalbürsten und Zahnseide eine große Rolle. Auch sollte man eine Zahncreme mit entzündungshemmenden, antibakteriellen und beruhigenden Eigenschaften verwenden. Ein spezielles Doppel-Fluorid-System kann vor Schmerzempfindlichkeit schützen.
Der von Zahnärzten empfohlene Richtwert pro Zahnputzeinheit liegt im Übrigen nicht bei zwei, sondern bei drei Minuten – Zähneputzen vor dem Fernseher oder mit Musik kann das Ganze kurzweiliger machen. djd