Wie das REWE-Center seinen Weg zum eigenen Honig beschreitet
Ein eigener, exklusiver REWE-Honig mit Blütennektar aus der unmittelbaren Umgebung? Seit Kurzem nimmt der Einfall von Marktleiter Moritz Breske Formen an: Am 10. Juni 2024 zogen Bienen auf dem Dach des REWE-Centers ein.
Zwei Völker sind es für den Beginn. Wenn sich das Projekt bewährt, folgen später vielleicht einmal mehr. „Direkt am Markt einen eigenen Honig produzieren“ – so lautete die Idee, die Moritz Breske schon länger mit sich herumtrug. Als er vor wenigen Monaten wieder einmal die Liste der rund 60 regionalen, registrierten REWE-Lieferanten durchging, verfing sich sein Blick, wie er erzählt, an einem „einprägsamen Namen“: Philipp Sosnowski. Den Namen kannte er noch aus Kindertagen als guten Freund seines älteren Bruders. Ein Anruf ergab: Er ist es tatsächlich. Natürlich größer und um ein paar Jahre gereift, aber dennoch wie früher: Sosnowski ist Imker – damals wie heute. „Ich imkere seit 30 Jahren, in zweiter Generation“, erklärt er mit ansteckend guter Laune. Mit zehn bekam er einst sein erstes Volk vom bienenbegeisterten Vater geschenkt. Längst hat Philipp Sosnowski das schöne Hobby zum lukrativen Nebenverdienst erweitert und mit der „Imkerei Immenstolz“ einen kleinen, feinen Familienbetrieb ins Leben gerufen. Als offizieller Sachverständiger für Bienenkrankheiten sowie als Ausbilder für Imker ist er außerdem im Einsatz.
Mitte Juni und Anfang Juli war sein markant dekoriertes Imkerei-Auto auf dem Parkdeck des REWE-Centers zu sehen. Denn gleich daneben, auf dem für die Öffentlichkeit unzugänglichen Flachdach zum Winterbeker Weg hin, stellte Philipp Sosnowski zusammen mit Moritz Breske die Bienen auf. Zwei unauffällige, dunkelgrüne Kistentürme, verzurrt mit einem gelben Spanngurt. Natur, wo sie keiner erwartet. Gut erreichbar für den Imker selbst und weit genug entfernt von den einkaufenden Kundinnen und Kunden. Mit einer direkten Einflugschneise zum Grün der Linden des Winterbeker Wegs. „Sommertracht mit Lindenblüte“ soll die Sorte der fleißigen REWE-Bienchen auch dementsprechend heißen.
„Also, hier ist ordentlich was drin“, freut sich Philipp Sosnowski, als er im Juli bei seinen Bienen nach dem Rechten schaut. Mit Schutzanzug und Handschuhen ausgestattet reicht er dem REWE-Marktleiter eine bereits fertig „verdeckelte“ Wabe herüber. Zur Erklärung: Die Bienen verdeckeln beziehungsweise verschließen gefüllte Wabenzellen mit einer dünnen Wachsschicht, sobald der Honig reif ist. Moritz Breske, ebenfalls im zünftigen Imkeranzug, erkundigt sich erwartungsfroh, wann wohl der Honig geschleudert werden kann. „Ende Juli“, schätzt Sosnowski. Dann muss der REWE-Honig jedoch erst noch kandieren und mehrfach gerührt werden. Bis er abgefüllt werden kann, werden also noch einige Wochen vergehen. „Unser Ziel ist es, im Oktober die ersten Gläser im Regal stehen zu haben.“ Selbstverständlich mit einem Sonderaufbau hinter dem Backshop bei den regionalen Produkten, „wo man immer gucken kann, was es Neues gibt“, erklärt Breske. „Da werden wir auch Philipp Sosnowskis Honig hinstellen.“ Dann heißt es für die Kundinnen und Kunden schnell sein, denn: Da der Ertrag der beiden Bienenvölker begrenzt ist, gibt es den Honig selbstverständlich nur, „solange der Vorrat reicht.“ AB