Der nun erfolgte Satzungsbeschluss zum B-Plan Nr. 46 bringt nach langem Vorlauf nun die Bebauung der „Apfelkoppel“ auf den Weg. Bevor allerdings noch die reguläre Tagesordnung absolviert werden konnte, brachte die Einwohnerfragestunde drängende Fragen aus aktuellem Anlass.
Denn Wohnen in Flintbek bedeutet nicht nur idyllisches Leben in grüner Lage. Sicher, viele Einwohner gehören zu den Glücklichen, die im naturnahen Einfamilienhaus recht sorgenarm die Vorzüge der schönen Gemeinde genießen können. Doch auch in Flintbek ist zunehmend spürbar, was es bedeutet, wenn die soziale Spaltung von steigenden Mietpreisen befeuert wird: Konkret haben Mieter der BUWOG im September ein Schreiben erhalten, das über das Ende der Mietbindung zum 31. Dezember 2018 informiert. Dass vielen Betroffenen dies große Sorgen bereitet, zeigen Reaktionen in den sozialen Medien.
Eine so entstandene Mieter-Gruppe hat sich in der Einwohnerfragestunde zu Wort gemeldet. Von Bürgermeister Plambeck wollte sie wissen, was die Gemeinde in Sachen sozialverträglichem Wohnraum zu tun gedenke.
Olaf Plambeck äußerte Verständnis für die Betroffenheit, auch wisse er, dass leistungsbezugskonformer Wohnraum kaum zu finden sei, dennoch: „Wir werden Ihnen keine Hilfe sein können.“
Daran wird auch die Bebauung der Apfelkoppel nichts ändern. Handelt es sich zwar einerseits um bis zu 55 Wohneinheiten in Geschossbauweise, jedoch ist andererseits bei diesem Projekt keine Wohnraumförderung vorgesehen. Damit mag das Vorhaben immerhin geeignet sein, ein mittelpreisiges Mietsegment in der Gemeinde zu stärken, ein Ersatz für wegfallende Wohnraumförderungen kann es nicht sein.
Ende der Straßenausbaubeiträge
Während bei dem förmlichen Beschluss zur Apfelkoppel großes Einvernehmen unter den Gemeindevertretern herrschte, wurde über die Beschlussvorlage zur Straßenausbaubeitragssatzung engagiert gestritten. Während CDU und FDP in deren Aufhebung ein „klares Signal“ (Regine Schlegelberger-Erfurth, FDP) an die Einwohner für Entlastung und Gerechtigkeit sahen, kritisierten die Grünen es als „erstaunlich, wie locker hier über kommunale Finanzen gesprochen“ werde (Bernd Kernke-Robert). Trotz Unterstützung durch Helmut Groß (UWF), der wie Achim Lorenzen (Grüne) lieber dem Fachrechtsvotum zu Aussetzung statt Aufhebung gefolgt wäre, hat schlussendlich die Aufhebung der Satzung eine Mehrheit gefunden.
Text: Sellhoff; Foto: ©Sellhoff