Nicht erst seit den aufkommenden Warnungen vor dem menschengemachten Klimawandel ist uns bekannt, dass es während der verschiedenen Perioden der Erdgeschichte immer wieder gewaltige Temperaturschwankungen
gegeben hat.
Die nachhaltigsten Umwälzungen ereigneten sich sicherlich im Verlaufe der letzten Eiszeit. Wie umfassend sich die Landschaft durch den Einfluss riesiger Eismassen und reißender Schmelzwasserströme umgestaltet hat, wird an wenigen Stellen so deutlich sichtbar wie im Kieler Süden.
Startpunkt an der Eiderbrücke
Die Wanderung der Februar-Ausgabe führt auf 14 Kilometern durch eine idyllische Flusslandschaft und um den Molfsee herum. Startpunkt ist die Bushaltestelle Schulensee an der Eiderbrücke.
Dies ist die Stelle der größten Annäherung der Eider an die Kieler Förde. Nur rund 3,5 Kilometer Luftlinie trennen sie hier von der Ostsee. Doch ist klar ersichtlich, dass es die gewaltige Endmoräne am Speckenbeker Weg und im Vieburger Gehölz ist, die der Eider den Weg nach Norden versperrt und sie zwingt, die lange Strecke bis zur Nordsee zurückzulegen.
14 Kilometer langer Rundweg
Unsere Wanderung vollführt eine Runde durch die hübschesten Abschnitte beider Täler. Die eiszeitliche Ausformung der Landschaft wird dank winterlich kahler Bäume und Büsche besonders gut sichtbar.
Zuerst queren wir die Eiderbrücke und biegen links in den „Kleinen Eiderkamp“ und nach 250 Metern links in die Sackgasse „Jütwarder“, die am Ende in einen Wanderweg übergeht. Immer geradeaus passieren wir die Liegewiese am Schulensee. Wer hier einmal ein Bad genommen hat, spricht nicht mehr von „Badestelle“. Der See wird nur durch die hindurchfließende Eider daran gehindert, vollständig zu verlanden. Entsprechend morastig ist der Seegrund.
Weiter geradeaus auf einem kleinen Stück Straße „Am See“, dann geht es als Wanderweg zur Eider hinunter. Hier unterqueren wir zusammen mit der Eider die Umgehungsstraße, deren Lärm uns noch 400 Meter begleitet, ehe der Wanderweg – später als Spurbetonweg – zum Ortsrand von Molfsee führt. Wenn wir immer geradeaus gehen, am „Eiderblick“ links und sofort wieder rechts den kleinen Park umrundend, erreichen wir auf dem „Eiderwiesenweg“ den Catharinenberg. Gegenüber geht es durch die „Schulstraße“ zum Molfsee hinunter. Am Ufer folgen wir dem Weg links zur Badestelle und wählen dort den Wanderweg dicht am wildromantischen Ufer entlang, der uns 600 Meter herrlichen Ausblick auf den See mit seinen drei Inseln und ein gehöriges Stück Matschstrecke beschert, ehe er vom Ufer fortführt und bald wieder eine kleine Straße („Poggenkrugsweg“) erreicht. Ein kleines Stück rechts versetzt geht unser Weg gegenüber weiter, durchquert hinter der Autobahnbrücke ein Waldstück und kommt als „Kirchenweg“ gut zwei Kilometer hinter der Autobahnbrücke in Mielkendorf heraus. Hier links und wenig später rechts in den „Blockshagener Weg“ über die alte Eiderbrücke, die sicherlich den höchsten Sanierungsstau aller heute überquerten Eiderbrücken hat. Wenig später biegen wir rechts am Gut Blockshagen – mit Einkehrmöglichkeit im gemütlichen Hofcafé – in den „Ihlkatenweg“ ein.
Durch das Wildgehege Hammer
Gleich nach erneuter Unterquerung der Autobahn gehen wir steil rechts hoch ins Wildgehege Hammer, das wir bis zum zentralen Parkplatz durchwandern. Dann rechts auf der Straßenbrücke über das Flüsschen Kuhfuhrtsau. Nun sofort wieder rechts auf den schmalen Pfad und immer dem Fluss folgen, der bald in die Eider mündet. Bei der gemütlichen Sitzgruppe genießen wir weite Ausblicke geradeaus über das weite Eidertal und rechts über das Stiftungsland, auf dem urzeitige Rinder weiden. Dem Verlauf der Eider folgend, kommen wir nach landschaftlich äußerst lohnenden drei Kilometern wieder am Startpunkt heraus, dort wo es die Eider nicht über den Berg geschafft hat.
Geführte Tour am 12. Februar
Diese Wanderung können Sie auch in einer freundlichen Wandergruppe erleben. Am Samstag, dem 12. Februar 2022, um 11 Uhr startet der Autor seine Wanderung an der Bushaltestelle Schulensee / Eiderbrücke. Wer mag, kommt mit.
Alle Tourentermine der Wandergruppe „Kieler Wanderatlas“ finden Sie unter www.wanderatlas.projektnord.de. Dort steht auch die Kontaktadresse und der Zugang zur dazugehörigen Telegram-Gruppe.
Text & Bild: ©Mollenhauer